Stoffströme - Logistik

Referenten: Adrian Flores, Radost Gieorgieva, Susanne Röllig, Katharina Rüter,
Manuel Schubbe, Anna Wozniak

Inhalt

1.   Grundlagen
2.   Systeme
3.   Region Berlin - Brandenburg
4.   Zoom in - Ort
5.   Zoom in - Unternehmen
6.   Zoom in - Produkt
7.   Fazit
8. Quellen




1. Grundlagen

1.1 Definition

Logistik ist die Überbrückung von Raum (Transport) und Zeit (Lagerung).
Logistik stellt die aus den Unternehmenszielen abgeleiteten planerischen und ausführenden Maßnahmen und Instrumente zur Gewährleistung eines optimalen Material-, Wert- und Informationsflusses im Rahmen des betrieblichen Leistungserstellungsprozesses dar, wobei sich dieser von der Beschaffung von Produktionsfaktoren und Informationen über deren Bearbeitung und Weiterleitung bis zur Distribution der erstellten Leistungen erstreckt.


1.1.1 Aufgaben der Logistik:

Die richtige Menge,
der richtigen Objekte ( Güter, Personen, Energie, Informationen),
am richtigen Ort ( Quelle oder Senke) im System,
zum richtigen Zeitpunkt,
in der richtigen Qualität,
zu den richtigen Kosten,
bereitzustellen, müssen zu einer Gesamtfunktion vereinigt werden.

 
Abb. 1
Umschlag im Rotterdamer Hafen

Quelle: www.schenker.com


1.2 Klassische und neue Aufgaben

Die klassischen Bereiche der Logistik umfassen die Logistik zur Beschaffung, Produktion und Distribution von Produkten im Rahmen der Wertschöpfungskette, wobei die klassischen Aufgaben der Logistikunternehmen vor allem die Distribution von Waren und Gütern umfassen: Diese sind Transport, Lagerung und Umschlag.
Hierbei wurden die Waren meist über mehrere Stationen zum Kunden befördert: Von der Produktionsstätte zum Großhändler zum Händler und schließlich zum Kunden.
Die neuen Logistikdienstleister begleiten Produkte auch bei der Beschaffung der Rohstoffe und der Produktion, die heute oft auf mehrere Standorte verteilt ist. Die klassische Fabrik hat sich zur reinen Montagehalle gewandelt. Der Distributionsweg ist oft stark verkürzt, der Kunde kann über e-commerce die Ware direkt vom Hersteller beziehen.


1.2.1 Veränderte Marktbedingungen

Wesentliche Gründe für den Wandel der Logistikbranche sind die veränderten Marktbedingungen: die Ausbildung globaler Märkte und im Zuge dessen eine Standardisierung der Ware, die zunehmende Auslagerung von Produktionsleistungen und vor allem die Verkürzung von Produktlebenszyklen.
Die Folgen sind ein gesteigertes Güteraufkommen, hohe Belieferungsfrequenzen bei geringen Sendungsgrößen, engeren Zeitfenstern und gleichzeitig hohen Serviceanforderungen. Diesen Anforderungen wird mit neuen Methoden wie dem supply-chain-management, oder just-in-time-prinzip, bzw. just-in-sequence-prinzip Rechnung getragen. Gesteigerter Serviceaufwand und zusätzliche Administrationsleistungen sind die Folge. Außerdem haben sich neue Betätigungsfelder wie die Entsorgungslogistik herauskristallisiert.
Die Anforderungen für veränderte Standortbedingungen lassen sich anhand der Abb.3 entnehmen.


Abb. 2
Neubewertung von Standortfaktoren

Quelle: Prof. Dr. Ing. F. Straube, VL Grundlagen des Managements WS 04/05 Logistik- Management- Teil III TUB


Abb. 3
Neue Anforderungen in Beschaffungs-,
Produktions- und Distributionslogistik

Quelle: Eigene Darstellung
Globale Produktionskette IBM Abb. 4
Globale Produktionskette IBM

Quelle: Prof. Dr. Ing. F. Straube, VL Grundlagen des Managements WS 04/05 Logistik- Management- Teil III TUB


1.2.2 Globale Produktionskette am Beispiel IBM

Die Komponenten der Festplatten von IBM werden rund um den Globus hergestellt und weiterverarbeitet. Die Endmontage findet in Ungarn statt. Diese globale Produktionskette siehe Grafik erfordert einen weit höheren logistischen Aufwand als die gesamte Produktion in einem Werk.


1.2.3 Sinkende Transportkosten und Spezialisierung

Dies alles ist nur durch stark gesunkene Transportkosten möglich.
Eine globale Produktion erfordert flexiblere logistische Dienstleistungen.
Die Produkttiefe der einzelnen Unternehmen nimmt ab, zugunsten einer Spezialisierung auf einzelne Teilsegmente (Abb. 5).
Abb. 5
Sinkende Transportkosten und zunehmende Spezialisierung im Logistikgeschäft

Quelle: Prof. Dr. Ing. F. Straube, VL Grundlagen des Managements WS 04/05 Logistik- Management- Teil III TUB


1.2.4 Neueste Trends

Durch den Einsatz von neuer Kommunikationstechnologie lassen sich höhere Transparenz und Nachverfolgbarkeit der Ware erreichen. Dies zeigt sich im Einsatz von GPS-Systemen in LKWs, aber demnächst auch in Warensendungen selber wie in dem ehrgeizigen europäischen GALILEO-Projekt (Abb. 6). Weitere Einsatzgebiete sind vollautomatische, ferngesteuerte Warensendungen oder Rohrpostsysteme wie CARGO-CAB.

Das Prinzip des Galileo-Projektes
Abb. 6
Das Prinzip des Galileo-Projektes

Quelle: Logistics;
das Magazin den Stinnes-Konzerns
1.2.5 Vormachtstellung Deutschlands

Am Beispiel der Automobilindustrie Deutschlands wird deutlich, wie stark der deutsche Markt mit anderen Industrieländern weltweit vernetzt ist. Logistische Dienstleistungen spielen gerade in der Automobilindustrie eine entscheidende Rolle, da der Auslagerungsgrad einzelner Fertigungsprozesse dort recht hoch ist. Unternehmen weltweit und vor allem in Deutschland gehen zunehmend dazu über, logistische Leistungen aus dem eigentlichen, fertigenden Unternehmen auszugliedern (outsourcing).
Deutschland nimmt im europaweiten Ranking des Marktvolumens auf dem Logistikmarkt eine Führungsrolle ein. Diese Entwicklung ist vermutlich auf die sinkende Warenproduktion und die zunehmende Konzentration auf den Dienstleistungssektor zurückzuführen.

Drei der vier weltweit führenden Logistikunternehmen sind deutsche Unternehmen und agieren weltweit. Schenker als Teilunternehmen der Stinnes AG rangiert auf dem dritten Platz.


 
1.2.6 Das globale Netz

Die globalen Märkte erschließen sich über die globalen Handelszentren Nordamerika, Europa und Südostasien. Diese Zentren des Welthandels sind durch Kommunikationsnetze und Güterverkehrsnetze zu Lande, zu Wasser und in der Luft verbunden (Abb. 8, 9, 10).
 
Europaweites Ranking der größten Logistik-


Abb. 7
Europaweites Ranking der größten Logistik-
Unternehmen

Quelle: Prof. Dr. Ing. F. Straube, VL Grundlagen des Managements WS 04/05 Logistik- Management- Teil III TUB


Das globale Netz der Automobilmärkte
Abb. 8
Das globale Netz der Automobilmärkte

Quelle: www.cybergeography.org

Globale Märkte
Abb. 9
Globale Märkte

Quelle: Hölzel Weltatlas

Globale Märkte
Abb. 10
Globale Märkte

Quelle: Hölzel Weltatlas

Logistikkosten und Outsourcing
Abb. 11
Logistikkosten und Outsourcing

Quelle: Klaus/ Müller- Steinfahrt


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