Abfallentsorgung

Referenten: Elena Flegler, Johanna Moser, Eugen Pfeil


Inhaltsverzeichnis

1.   Begriffsdefinitionen
2.   Entwicklung der Stoffentsorgung in Berlin
3.   Input-Output-Model - Gesamtsystem / Berliner Standorte
4.   Stoffflussanalyse
5 .   Subsystem Müllverbrennung
6.   Subsystem Deponierung
7.   Subsystem Verwertung
8.   Strategien und Bewertung
9.   Quellen





1. Begriffsdefinitionen

etymologisch:
zerriebenes,zerbröckeltes; Wortgruppe des mahlen und verweist sowohl auf den Müller, als auch Maulwurf
nach Ernst, 2004:
Kulturwissenschaftlich kann Abfall als all jenes,das nicht geordnet ist beschrieben werden. Im Gegensatz zum Archiv, das einer menschlichen Ordnung unterliegt und somit für den Menschen nutzbar gemacht wurde.

Thompson, Theorie des Abfalls,1979:
Dinge am falschen Ort zur falschen Zeit
Vilem Flusser,1993:
Kultur ist ein Prozess,welcher [...] negativ entropisch Natur informiert und verwertet,also durch Erzeugung in Produkt verwandelt.Ein Teil dieses Produktes wird [...] verbraucht, desinformiert,entwertet und der Natur zurückgegeben.[...] So daß die Kultur ein Prozeß ist,der kulmulativ Natur in Müll verwandelt.

Kreislaufwirtschafts-und Abfallgesetz,§3 (1):
Abfälle sind bewegliche Sachen,deren sich der Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss.Man interscheidet Abfälle zur Beseitigung und zur Verwertung Oberstes Ziel des Gesetzes ist Abfallvermeidung vor dem Zurückführen in den Wirtschaftskreislauf (Wiederverwertung).
Diese Definition wurden von uns bei der Bearbeitung gewählt, da sie die Grundlage der Berliner Abfallstatistik, sowie der Abfallwirtschaft bildet, und dies unsere vorrangigen Datenquellen darstellten.

Fragestellung

Wie funktioniert Berliner Entsorgungssystem?
Verknüpfung mit anderen Systemen
Welche Subsysteme gibt es?
Ist Verwertung sinnvoll, hinsichtlich des Verhältnisses von zur Verwertung eingesetzter Energie zum "Energiegewinn" der Verwertung?
In welchem Verhältnis stehen Verbrennung und Verwertung?

Daten

Alle von uns verwendeten Daten wurden in Tonnen gemessen. Dies ermöglicht zwar einen direkten Vergleich der Stoffmassen, lässt aber für als Laien keinen Rückschluss auf die "Schädlichkeit" der verschiedenen Stoffe auf Ökosysteme zu.

Methode

Bei der Frage nach der Methode entschieden wir uns einerseits für die Stoffflussanalyse und andererseits für die Beschreibung der Subsysteme angelehnt an eine Ökobilanzierung.
Eine vollständige Ökobilanz schien uns aufgrund der begrenzten von uns recherchierten Daten nicht möglich.

"Entsorgung" des "Abfalls" (nach rechtl. Definition) anhand Berliner Abfallstatistik 2002


Müllbunker

Abb. 1
Müllbunker im Abfallbehandlungswerk Nord
(MVA Ruhleben)

Quelle: Eigene Photographie
2. Entwicklung der Stoffentsorgung in Berlin

1587 Scharfrichter ist für Strassenreinigung verantwortlich

1624
"Dirnen" werden dem Scharfrichter unterstellt und zur Strassenreinigung herangezogen. Immerhin benutzen sie die Strassen mehr als "normale" BürgerInnen

1660 Erlass der 1. Brunnen-und Gassenordnung für Berlin und Cölln

1735
Erlass eines Gassenreglements durch Friedrich I. Einführung einer witgehend regelmässigen Strassenreinigung durch Gassenmeister und Karrenknechte

1848 Stadt Berlin übernimmt Strassenreinigung

1878 1. Abschnitt der Kanalisation wird eröffnet

1887 Einrichtung von 3 städtischen Müllablageplätzen
(Stralauer Anger, Landsberger Allee, Müllerstrasse)

1894/95

Erste Müllverbrennungsversuche nach engl. Vorbild ohne Erfolge
-zuviel Braunkohle im Abfall

1894 Beginn der Müllverschiffung nach Spreehagen

1895 Polizeiverordnung schreibt staubfreie Müllabfuhr vor

1899 Erste Müllschmelzversuche in der Gitschiner Str.15 zu teuer

1903
Einführung des "Dreiteilungssystem" in Charlottenburg nach amerik. Vorbild
Klassifizierung des Hausmülls in 3 Gruppen
(Speisereste, Abfälle mit Verkaufswert, Feuerungsrückstände)

1925
Bemühungen Abfallstoffe durch technologische Verfahren wiederzuverwerten

1934 Beginn Müllspülung im Golmer Luch

1935
Auflösung BEMAG und Übernahme als kommunale "Städtische Müllbe-seitigungsanlage"
Vorstandsvorsitzender ist ein Obersturmbannführer der SS

1945
Gründung "Großberliner Strassenreinigung und Müllabfuhr"
Innerstädt.Deponien: U-Bahn-Schacht am Th.-Heuss-Platz, Munitionsgräben, Bunker im Friedrichshain

bis 1950

ca. 20 Trümmerberge mit insg. 70-90 Mio m3 Schutt: Teufelsberg, Insulaner, Humboldthöhe, Kausdorf, Wannsee, "Mont Klamott"

1948 Teilung Berlins

1951
Gründung "Berliner Stadtreinigungsbetriebe" (BSR) in West-Berlin
(in Ost-Berlin weiterhin "Großberliner Strassenreinigung und Müllabfuhr")

Müllentsorgung O-Berlin: weiterhin nach Brandenburg
W-Berlin: innerstädt.Deponien (u.a.Teufelsberg, Marienfelde, Rudow, Lübars, Wannsee, 13 kleinere)

1967 Inbetriebnahme MVA Ruhleben

1982 O-Berlin:Gründung VEB Kombinat Stadtwirtschaft

1992 Vereinigung beider Betriebe zu BSR

1992

"Die Andere Systementsorgungs-Gesellschaft (DASS)" wird mit Dualem System beauftragt

Strassenwaschmaschine 1888

Abb. 3
Strassenwaschmaschine 1888
Quelle: Curter, Maria: Berliner Gold

Charlottenburger Dreiteilungssystem


Abb. 5
Charlottenburger Dreiteilungssystem, ab 1903
Quelle: Curter, Maria: Berliner Gold


Abb. 6 Transport 1950er
Quelle: Curter, Maria: Berliner Gold


Abb. 7 Strassenreinigung1960er
Quelle: Curter, Maria: Berliner Gold

Werbeprospekt der Gersonschen Müllverwertungsgesellschaft


Abb. 4 Müllschmelze
Quelle: Curter, Maria: Berliner Gold


Abb. 2
Werbeprospekt der Gersonschen Müllverwertungsgesellschaft, 1925
Quelle: Curter, Maria: Berliner Gold
3. Input-Output-Model - Gesamtsystem / Berliner Standorte

Input - Output - Modell
Abb. 8 Input - Output - Modell
Quelle: Eigene Darstellung

Berliner Standorte der Müllentsorgung

Abfallentsorgung - Inhaltsverzeichnis

1.   Begriffsdefinitionen
2.   Entwicklung der Stoffentsorgung
in Berlin
3.   Input-Output-Model -
Gesamtsystem / Berliner Standorte
4.   Stoffflussanalyse
5 .   Subsystem Müllverbrennung
6.   Subsystem Deponierung
7.   Subsystem Verwertung
8.   Strategien und Bewertung
9.   Quellen




Abb. 9
Berliner Standorte der Müllentsorgung
Quelle: BSR