Trinkwasser

Referenten: Matthias Feulner, Daniel Krüger, Jan Müller, Elena Stoycheva, Sibel Yilmaz


Inhaltsverzeichnis

1.   Systemübersicht - Trinkwasser
2.   Systembereich - Gewinnung
3.   Systembereich - Schutz
4.   Systembereich - Ausgleich
5.   Systembereich - Aufbereitung
6.   Systembereich - Verteilung
7.   Fazit
8.   Quellen


1. Systemübersicht - Trinkwasser

Das System der Trinkwassergewinnung greift unmittelbar in den natürlichen Wasserkreislauf ein. Aber nicht nur durch die Förderung von Grundwasser entsteht eine Schnittestelle, Abb. 1 zeigt in welchen Bereichen sich weitere Schnittstellen mit dem natürlichen Wasserkreislauf befinden.
In der vorliegenden Arbeit, haben wir das System Trinkwasser auf der Versorgungsebene in die folgenden Systembereiche eingeteilt:
  • Gewinnung
  • Schutz
  • Ausgleich
  • Aufbereitung
  • Verteilung

Anhand dieser Bereiche werden wir das System Trinkwasser erläutern und weiter Verknüpfungen mit anderen Systembereichen und Systemen aufzeigen und beleuchten.

Abb. 1 Systemübersicht Trinkwasser

Quelle: eigene Darstellung

Systemübersicht Trinkwasser


Geschichte der kultivierten Wassergewinnung

Seit Menschengedenken versucht man Vorrichtungen zur Gewinnung und zur Speicherung von Wasser zu errichten. Brunnen sind Einrichtungen die schon immer benötigt wurden um die Menschen in ihrer Umgebung mit frischem Wasser zu versorgen. Sie gehören zu den ältesten Wasserbauleistungen des Menschen und noch heute bestimmen sie vielerorts das Stadtbild.

ca. um 1000 vor Christus entwickelten sich um die Brunnen Wasserleitungen und Überdachungen um so die Verdunstung vermindern zu können. Dies geschah vor allem in Armenien, Persien, Syrien und Ägypten.

Wassersysteme in großem Maßstab waren aber eher die Ausnahme. Erst im römischen Reich wurden ehrgeizige Projekte realisiert. Römischer Wasserbau kümmerte sich um die Ver- und Entsorgung der Siedlungen mit Wasser. Römische Wasserkultur und die dazu notwendigen Bauten wurden in allen besetzten Gebieten eingeführt.

"Größtes Beispiel römischen Wasserbaus sind die so genannten Aquädukte, die hunderte Kilometer lange Frischwasserleitungen darstellten. Das erste dieser Aquädukte wurde 312 v. Chr. gebaut. Diese sog. "Aqua Appia" hatte eine Länge von über 15 Kilometern und verlief meist unterirdisch. Bis 226 n. Chr. Entstanden in Rom 12 weitere Wasserleitungen mit einigen hundert Kilometern Netzlänge und einer Leistung von bis über 200.000 Litern Frischwasser pro Stunde" (www.hochwasser-special.de; Wasserbautechniken von der Spätsteinzeit bis zur Antike)


Geschichte der Wasserversorgung in Berlin

Durch die Lage Berlins im Berlin-Warschauer Urstromtal und die unmittelbare Nähe zweier Flüsse war es über lange Zeit hindurch unnötig eine systematische Wasserversorgung einzurichten. Die Bevölkerung gewann das benötigte Wasser aus Brunnen, die es in fast allen Häusern gab. Das schmutzige Wasser wurde dann auf die Straße oder in die Spree geschüttet.

In den Jahren von 1770 bis 1800 verdoppelte Berlin aufgrund einer einsetzenden Landflucht seine Bevölkerung. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts zählte Berlin 100 000 Einwohner. Die hygienischen Verhältnisse in der Stadt waren aufgrund des Wachstums äußerst problematisch. In den Berliner Mietskasernen dieser Zeit teilten sich große Familien ein Zimmer und "nicht selten mehr als 200 Menschen ein Klo" (www.laurentianum.de ; Autor: Robin Baumgarten). In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts gab es 7 Cholera Epidemien in der Stadt.

Erst 1572 wurde das erste Berliner Wasserwerk errichtet. Grund für den Bau war, dass der damalige Kurfürst Wasser für die Springbrunnenanlagen des Schlosses benötigte. Ausgehöhlte Kiefern die mit Bleistücken verbunden wurden dienten dabei als Wasserleitungen. Das Wasser konnte nun direkt in die Wohnungen gepumpt werden, was in der Folgezeit zu einem starken Anstieg des durchschnittlichen Verbrauches führte. Außerdem wurde das Wasser dazu verwendet um abends den Schmutz von den Straßen in die Spree zu spülen. Das Abwasserproblem wurde aber letztlich erst mit der Einführung einer Kanalisation gelöst.


Fünf Euro Schein - Thema Antike

Abb. 2
Fünf Euro Schein - Thema Antike

Quelle: eigene Darstellung
Historischer Überblick der Berliner Wasserversorgung

1852
Abschluss eines Vertrags durch den Polizeipräsidenten von Hinckeldey mit den Engländern Fox und Crampton über die Versorgung der Stadt Berlin mit fließendem Wasser

1853 Gründung der Berlin Waterworks Company, London

1856
Inbetriebnahme des ersten Wasserwerks der Berlin Waterworks Company vor dem Stralauer Tor

1873
Kauf der Berlin Waterworks Company durch die Stadt Berlin, Bildung einer städtischen Baukommission für die Kanalisation Berlins unter Leitung von James Hobrecht

1876 Inbetriebnahme der ersten Entwässerungsanlagen in Berlin

1878
Gründung der Charlottenburger Wasserwerke AG.
Offizielle Übernahme der bisher erstellten Entwässerungsanlagen

1920
Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin, Zusammenschluss von acht Städten, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken

Zeittafel wie dargestellt auf:
www.bwb.de
1923 Neuorganisation der Stadtentwässerung

1924
Gründung der Berliner Städtischen Wasserwerke AG als Aktiengesellschaft im Eigentum der Stadt Berlin

1937
Umwandlung der Städtischen Wasserwerke AG in einen Eigenbetrieb der Stadt

1945
Zusammenschluss der Berliner Städtischen Wasserwerke und der Charlottenburger Wasser- und Industriewerke AG als Eigenbetrieb Berliner Wasserwerke

1949
Teilung der Stadt Berlin, Spaltung der Berliner Wasserversorgung und Stadtentwässerung

1951
Zusammenlegung der Berliner Stadtentwässerung und der Berliner Wasserwerke in Berlin (Ost) zu den Groß-Berliner Wasser- und Entwässerungswerken

1962
Organisatorische Verflechtung der Berliner Stadtentwässerung mit den Berliner Wasserwerken in Berlin (West)

1964
Bildung des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Berlin in Berlin (Ost)

1988
Fusion der Berliner Wasserwerke und der Berliner Entwässerungswerke zu den Berliner Wasser-Betrieben in Berlin (West)

1992
Fusion der Berliner Wasser-Betriebe und der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Berlin zu den Berliner Wasserbetrieben

1994
Umwandlung der Berliner Wasserbetriebe in eine Anstalt des Öffentlichen Rechts

1999
Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe. 50,1 Prozent der Anteile verbleiben im Besitz des Landes Berlin, 49,9 Prozent halten ein Konsortium, bestehend aus dem internationalen Wasserversorger Veolia - ehemals Vivendi - und dem Multi-Utility-Konzern RWE. Die Berliner Wasserbetriebe bleiben als Anstalt des öffentlichen Rechts erhalten.
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2.   Systembereich - Gewinnung
3.   Systembereich - Schutz
4.   Systembereich - Ausgleich
5.   Systembereich - Aufbereitung
6.   Systembereich - Verteilung
7.   Fazit
8.   Quellen