Energie - Strom |
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3. Prognose der installierten Kraftwerksleistung bis 2020 in Deutschland Wie sieht es nun für die nächsten Jahre aus? Die Prognose für das Jahr 2020 zeigt den Anstieg der Kraftwerksleistung bei den Wasserkraftwerken und bei den Windkraftwerken in Deutschland. Genauer bis 2020 wird bei den wasserkraftbetriebenen Anlagen ein geringer Anstieg der installierten Leistung vorgesehen, während der Anteil der Windenergieanlagen im diesem Betrachtungszeitraum auf das Doppelte steigt. Die installierte Leistung bei den Energieträgern aus den Bereichen Biomasse, sonstige Gase, Geothermie, Solarthermie, Photovoltaik und Müllverbrennung bleibt annähernd konstant. |
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Tabelle 6 Prognose der installierten Kraftwerksleistung bis 2020 in Deutschland Eigene Darstellung Datenquelle: Climate Change |
Seit der Liberalisierung des Strommarktes im Jahre 1998 kann jeder Kunde seinen Stromlieferanten selbst bestimmen. Die Vorraussetzung für die dreie Wahl des Stromanbieters ist, dass die Netzbetreiber ihren Leitungsnetzen andere Lieferanten zur Verfügung stellen. In Deutschland ist die Stromversorgung recht vielfältig. Ende 2003 waren ca. 1100 Unternehmen auf dem Strommarkt aktiv. Im Bereich der Höchstspannungsnetze sind die Netze der einzelnen Betreiber zum nationalen Verbundnetz zusammengeschlossen. Zurzeit sind dies vier Netzbetreiber in Deutschland: EnBW Transportnetze AG, E.ON AG Netz GmbH, RWE Transportnetz Strom GmbH und die Vattenfall Europe Transmission GmbH. Nach Angaben des VDN (Verband der Netzbetreiber) beim Verband der Elektrizitätswirtschaft beträgt die Anzahl der in Deutschland im Jahre 2003 installierten Transformatoren 557.000 Stück. Diese Betreiber sind Mitglieder im UCTE (Union for the Coordination of Transmission of Electricity) und somit auch am europäischen Verbundsystem beteiligt. Neben diesen vier Netzbetreibern gibt es noch um die 900 weiteren Netzbetreiber, die auf regionaler Ebene agieren, also im Bereich der Mittel- und Niederspannungnetzen. Für die Netzspannung in den Niederspannungsnetzen, wurden mit der internationalen Norm IEC 38, 6. Ausgaben 1983, eine weltweite Vereinheitlichung angestrebt. Mit der Übernahme dieser Norm musste danach in der Bundesrepublik Deutschland die bisherige Nennspannung 220/380 V durch den neuen Wert 230/400 V ersetzt werden. Für die Umstellung ist eine Übergangsfrist bis zum Jahre 2008 vorgesehen. |
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Netzbetreiber in Deutschland Quelle: Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin |
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In Berlin ist die Bewag der Netzvertreiber und zu 84% auch der Stromanbieter. Der übrige 16% wird von Yellow Strom GmbH, Überlandwerk Groß-Gerau GmbH und Spar Plus Berlin angeboten. Berlin ist das größte städtische Versorgungsgebiet Deutschlands, größer als München, Frankfurt und Stuttgart zusammen. Diese Tatsache, sowie die besonders hohe Anschlussdichte erfordern ein außerordentlich komplexes Leitungsnetz mit einer Länge von ca. 40.000 km. Es besteht zu rund 98% aus unterirdisch verlegten Kabeln und zu etwa 2% aus Freileitungen, die nur im Ostteil Berlins zu finden sind. Das Westteil Berlins ist seit 1994 über eine 380 kV-Leitung von dem Umspannwerk Wolmistedt aus über die Schaltstation Teufelsbruch in Spandau an das europäische Verbundnetz angeschlossen. Das Ostteil Berlins ist seit Jahrzehnten über mehrere 220 kV- und 110 kV- Leitungen zwischen den Umspannwerken Malchow, Heizkraftwerk Lichtenberg und Wuhlheide der Bewag mit den Spannwerken Neuenhagen (im Osten) und Thyrow (im Süden mit den überregionalem Netz verbunden. Die Lücke zwischen den beiden Teilnetzen wurde mit dem Leitungsabschnitt zwischen Umspannwerk Marzahn und Friedrichshain im Jahr 2000 abgeschlossen. So konnten ca. 30 km Freileitungen (220 kV- 110 kV) im Bezirk Marzahn aufgegeben werden. Als Beispiel für ein Übertragungssystem in Berlin, kann man die Anlage von Heizkraftwerk Mitte betrachten. Der produzierte Strom vom Kraftwerk wird durch die Anlage in der Olhmstrasse weiter an anderen Transformatoren geleitet, und auf dieser Weise wird der Strom transportiert. |
Verschiedene Spannungsnetze in Berlin Stand 1998 Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin |
Systemdarstellung der Stromübertragung für das Heizkraftwerk Mitte in Berlin. Von der Anlage in der Ohlmstrasse gelangt der Strom in die Anlagen von den Umspannwerken in Malchow und in Friedrichshain, danach wird er in einer anderen Spannungsebene transformiert, um auf dieser Weise möglichst verlustfrei verteilt zu werden. Eigene Darstellung Datenquelle: BEWAG | ||||||||||||||||
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